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Im Anschluss an den Open-Air Gottesdienst am Samstag, 18.09.2021, wurde das Denkmal für den aus Natrup-Hagen stammenden Pater Rethmann enthüllt und eingeweiht. Wolfgang Konersmann, Moderator der Projektgruppe, die an der Umsetzung der Pläne für diese Gedenkstätte arbeitete begrüßte die Ehrengäste und alle Anwesenden und erläuterte den Aufbau. Neben einer Sandsteinstehle mit den biographischen Daten befindet sich ein gemauerter Schiffsbug. Die Ausführung in rotem Ziegelstein verweist auf die Herkunft Rethmanns – sein Vater war Pächter einer kleinen Ziegelei beim Hof Meyer zu Natrup; die Ausrichtung nach Western deutet auf seine Aufgabe als Seelsorger für deutsche Auswanderer nach Amerika hin.

Beim genaueren Betrachten kann man in der Rasenfläche um den Bug auch noch angedeutete Meereswellen erkennen. Die Lage dieses Gedenkortes an der Grundschule in Natrup – Hagen wurde gewählt, da sie in Sichtweite des Standorts seines Geburtshauses beim Hof Meyer zu Natrup liegt. Konersmann dankte der Firma Paetzke und Willi Hülsmann für die sehr gelungene Ausführung der Arbeiten und den Spendern und Sponsoren für die Unterstützung.

Johannes Brand vom Heimatverein Hagen stellte den Anwesenden Leben und Wirken Pater Lamberts vor und begründete warum sich dieser einfache Heuerlingssohn ohne höhere Bildung und Abitur einer Erinnerung durch ein Denkmal würdig erweise: seine oft beschriebene übergroße Frömmigkeit, sein beharrlich verfolgtes Ziel Priester zu werden und sein unermüdlicher Einsatz für die Auswanderer seien Grund genug, dass dieser als ein bedeutender Hagener Bürger sichtbar gewürdigt wird.

Pater Martin Königstein, Prior der deutschen Kongregation der Arnsteiner Patres, stellte die Geschichte seines Ordens in den Pater Lambert 1846 eintrat vor. Der Orden war nach der französischen Revolution von Paris nach Löwen in Belgien umgezogen und schickte Pater Lambert 1853 dann nach Le Havre, wo viele deutsche Auswanderer teilweise wochenlang auf die Einschiffung nach Übersee warteten.

Frau Uta Koch überbrachte zur Einweihung Grüße des Raphaelswerks und überreichte eine Originalausgabe des Raphaelsblattes von 1894, in dem Pater Lambert in einer Liste der Vertrauensleute als Ansprechpartner in Le Havre genannt ist. Das Raphaelswerk ist Nachfolger des Raphaelsvereins von 1871 und setzt sich auch heute noch für Auswanderer und Migranten beratend ein. Gegründet wurde dieser Verein von Peter Paul Cahensly einem Großkaufmann aus Limburg, der Pater Lambert und seine Arbeit in Le Havre kennengelernt hatte und zu seinem Förderer wurde.

Die Stehle wurde dann von Alexander Meyer zu Natrup und Wolfgang Konersmann enthüllt und von Pater Königstein und Pfarrer Hülsmann eingeweiht.
Die überarbeitete Broschüre über Leben und Wirken Pater Lamberts von Johannes Brand, herausgegeben vom Heimatverein liegt im Schriftenstand der Gellenbecker Kirche aus.





 

An der Grundschule in Natrup-Hagen ist ein Denkmal zu Ehren des aus Natrup-Hagen stammenden Paters Lambert Rethmann (1824-1908), errichtet worden.

Er wurde am 10. April 1824 als Wilhelm Rethmann in einem Heuerhaus bei der Ziegelei des Hofes Meyer zu Natrup geboren, ging als 15-Jähriger nach Münster, um das Abitur zu machen und Priester zu werden, trat dann aber ohne Abitur 1846 in Belgien in ein Kloster ein, wurde 1852 in Paris zum Priester geweiht und zwei Jahre später damit beauftragt, die Seelsorge – aber auch untrennbar damit die soziale und karitative Fürsorge – für deutsche Auswanderer zu übernehmen, die über die französische Hafenstadt Le Havre nach Amerika auswandern wollten. Dieser Aufgabe widmete er sich fast 50 Jahre. Im hohen Alter von 84 Jahren starb er dann in einem Kloster seines Ordens – wieder in Belgien. – Soweit in dürren Worten sein Lebenslauf.

Was dieser schlichte, bescheidene und selbstlose Priester in diesen Jahrzehnten in Le Havre Unermessliches geleistet hat, hat Johannes Brand vor einigen Jahren in einer kleinen Broschüre zusammengetragen, die u. a. in unseren Kirchen zum Mitnehmen auslag. Auch im Profil Nr. 30 hat er über ihn als einen Mann der immer neuen und unermüdlichen Anfänge berichtet. Von diesen Berichten waren Menschen aus unserer Gemeinde so beeindruckt, dass sie den Vorschlag äußerten, einen Ort des Gedenkens an diesen einfachen und doch großen Menschen in seiner Heimatgemeinde zu schaffen. Es fand sich eine Projektgruppe unter Leitung von Wolfgang Konersmann, die sich mit der Planung und nunmehrigen Verwirklichung befasste. Viele Personen und Organisationen haben mit finanziellen Beiträgen das Denkmal ermöglicht.

Gefunden wurde in Natrup-Hagen ein Standort auf dem viel frequentierten öffentlichen Platz bei der Schule, von wo aus das Haus zu sehen ist, das an der Stelle des Geburtshauses heute steht. Auf die Auswanderer, die seiner Fürsorge anvertraut waren, verweist ein nach Westen (Amerika) gerichteter Schiffsbug. Dieser ist aus Ziegelsteinen errichtet, als Hinweis auf die Herkunft aus einer Zieglerfamilie. Eine Sandsteinstele enthält seinen Namen und einige wenige Daten zu seinem Leben.

 


 

 

 

 
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